HIRSCHERHAUS

Inmitten der Rottenburger Altstadt mit den mittelalterlichen Gassen finden Sie das Johann-Baptist-Hirscher-Haus, ein modernes Tagungsgebäude, das die Annehmlichkeiten der lebendigen Stadt mit der Ruhe des ehemaligen Klosters verbindet.

Modernes Tagungsgebäude

Inmitten der schönen Rottenburger Altstadt mit den engen Gassen und mittelalterlichen Türmen finden Sie das Johann-Baptist-Hirscher-Haus.

Direkt anschließend an das Priesterseminar der Diözese im ehemaligen Karmeliterkloster in Rottenburg liegt das modernes Tagungsgebäude, das die Annehmlichkeiten der lebendigen Stadt mit der andächtigen Ruhe des ehemaligen Klosters verbindet.

Optimaler Ausgangspunkt für touristische Aktivitäten

Idyllisch direkt zwischen Fußgängerzone und dem Ufer des Neckars gelegen ist es ein guter Ausgangspunkt für touristische Aktivitäten. So finden sich das Bischöfliche Palais, der Dom St. Martin, der Pulverturm und die schönste gotische Brunnensäule Südwestdeutschlands, der Marktbrunnen, in Laufweite und bieten einen interessanten Einblick in vergangene Zeiten.

Sie erreichen uns

Rezeption Hirscherhaus
Karmeliterstr. 9
72108 Rottenburg

07472 922-0

Von Montag – Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr und am Wochenende nach Vereinbarung!

hirscherhaus.rottenburg (at) drs.de

Mehr unter:
www.hirscherhaus.de

Geschichte des Hirscherhauses

Das traditionsreiche, auf das 13. Jh. zurückgehende Karmeliterkloster dient seit dem Jahr 1817 der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Priesterseminar. 1981 wurde der historische Komplex durch ein modernes und offenes, vorwiegend der Fort- und Weiterbildung pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewidmetes Tagungsgebäude ergänzt, das seit seiner Einweihung durch Bischof Georg Moser den Namen ‚Johann-Baptist-Hirscher-Haus‘ trägt.

Johann Baptist von Hirscher (1788-1865)

Johann Baptist von Hirscher (1788-1865) gehört zu den bedeutendsten Moral- und Pastoraltheologen des 19. Jhs. Zusammen mit Johann Sebastian Drey, Johann Adam Möhler, Franz Anton Staudenmaier und Johannes Evangelist von Kuhn zählt er zu den Größen der ‚Katholischen Tübinger Schule‘, die – nach Aufklärung, Französischer Revolution und Zusammenbruch der „Reichskirche“ – der Theologie als historisch-kritische und praxis-orientierte „Glaubens-Wissenschaft“ eine zeitgemäßere Gestalt gaben und so wesentlich zur Erneuerung des christlich- kirchlichen Lebens beitrugen. Zusammen mit Drey und anderen Kollegen begründete Hirscher 1819 die bis heute bestehende ‚Theologische Quartalschrift‘.

Bildung zeit- und weltoffener Seelsorger

Eines der Hauptanliegen Hirschers und der Tübinger Theologen war die Bildung zeit- und weltoffener Seelsorger. Hirschers Theologie wurde vom Konstanzer Generalvikar Ignaz Heinrich Wessenberg, vom Landshuter Pastoraltheolgen Johann Michael Sailer und nicht zuletzt vom älteren Tübinger Kollegen Drey beeinflusst. Unverkennbar ist sie auch von der Auseinandersetzung mit protestantischen Theologen wie Friedrich Schleiermacher oder auch kritischen Philosophen wie Kant, Fichte und Schelling geprägt.

Hirschers Schriften zur ‚Christlichen Moral‘ sowie zur Katechetik und Homiletik fanden im gesamten deutschen Sprachraum und darüber hinaus weite Verbreitung. Mit ihrer Konzentration auf die Reich-Gottes-Idee übten sie auf die Wiederbelebung und den Fortbestand des Glaubenslebens seiner Zeit größten Einfluss aus.

Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils

Hirscher setzte sich entschieden für eine dem Evangelium gemäße und zugleich zeitgerechte Reform der Kirche ein. Erwin Keller hat ihn daher geradewegs als „Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils“ bezeichnet. Hirscher verlangte die Einberufung von Diözesan-Synoden unter Beteiligung namhafter Laien und stellte u.a. den Zölibat der Priester zur Diskussion. Für die Messfeier schlug er den Gebrauch der Volkssprache vor. All dies brachte ihn in Konflikt mit Rom. Seine Flugschrift über „Die kirchlichen Zustände der Gegenwart“ (1849) wurde auf den Index gesetzt. In seiner Schrift „Die socialen Zustände der Gegenwart und die Kirche“ (1849) verurteilte Hirscher Auswüchse der industriellen Revolution auf das schärfste.

Für verwahrloste Kinder und Waisen gründete er in Kooperation mit dem Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari mehrere sogen. „Rettungsanstalten “ (etwa das Jugendheim St. Kilian in Walldürn). Für diesen Zweck veräußerte er mehrmals Teile seiner über die Jahre zusammengetragenen bemerkenswerten Sammlung mittelalterlicher religiöser Bildwerke. Nicht wenige Glanzlichter der Hirscher’schen Kunstsammlungen befinden sich heute in den Staatlichen Museen von Karlsruhe, Stuttgart und Berlin.